Jon Elster über Alexander Sinowjew

Aktive und passive Negation

Essay zur ibanskischen Soziologie

 

... Die tragisch-burleske Atmosphäre von Gähnende Höhen rührt daher, dass Sinowjew Phänomene wie Denunzierung und Karrierismus einer soziologischen Analyse unterwirft, die als Einzelfälle burlesk, insgesamt aber tragisch wirken. »Eine sich regelmäßig wiederholende Farce ist auch eine Tragödie« (GH 611), denn »eine Lappalie geht, die andere kommt... Aber das Lappaliensystem bleibt bestehen« (GH 490), wobei hinzugefügt werden muss, dass die Geschichte sich »aber das eine Mal als Tragödie und das andere Mal als Farce« wiederholt (GH 926). Was die Denunzierung betrifft, ein konstitutives Phänomen für jede Gesellschaftsschicht in Ibansk (GH 33-35), so neigt sie dazu, die Information zu ersetzen: »Die Besonderheit der Situation besteht darin, dass die Informaziation [die verballhornte Form der Information] in ihrer Eigenschaft als öffentliche und offizielle Erscheinung und in ihrer Eigenschaft als Geheimhaltung sehr schnell in Denunziation übergeht« (GH 144). Naiverweise möchte man annehmen, dass es in jedem totalitären Regime eine Instanz im Innenministerium geben muss, die über vollständige und zuverlässige Informationen verfügt, und sei es nur, um die Unterdrückung wirksamer auszuüben; laut Sinowjew ist das aber nicht der Fall, weil niemand ein Interesse daran hat, die Wahrheit zu sagen.

Sinowjew muss als Begründer einer Soziologie des Karrierismus aufgefasst werden, eines grundlegenden und allgemeinen Zuges der ibanskischen Gesellschaft. In Lichte Zukunft entwickelt der Autor-Protagonist seine Überlegungen zu diesem Phänomen, indem er bei seiner offenkundigsten Form einsetzt, die durch Zynismus, vollständiges Fehlen eines moralischen Bewusstseins und Gerissenheit im spielerischen Ausnutzen persönlicher Beziehungen charakterisiert wird. Es gibt aber noch mehr und anderes:

 

»Dieser Agafonow hingegen hat alle meine Vorstellungen von einem sowjetischen Karrieristen durcheinander gebracht. Der Bursche ist keine Schönheit, aber auch nicht von unangenehmem Äußeren. Man kann nicht sagen, dass er besonders begabt wäre, aber er ist auch nicht dumm. Er hat nichts gegen einen kräftigen Schluck einzuwenden. Er ist nicht bösartig. Gutmütig. Träge. Irgendwie verschlafen. Ohne hochgestellte Verwandte. Niemand protegiert ihn, wie Kanarejkin mich. Er hat ein paar populärwissenschaftliche Traktätchen zur Philosophie herausgebracht... Und dennoch schoss er mit einemmal steil in die Höhe. Mir nichts, dir nichts. Plötzlich nahm man ihn in das Redaktionskollegium einer bedeutenden Zeitschrift auf, erhielt er einen Lehrstuhl, machte man ihn zum Redakteur, wurde er zum Korrespondierenden Akademiemitglied gewählt« (LZ 226 f.).

 

Ähnlich mysteriös ist die Vergabe eines literarischen Preises an einen Autor, dem es nicht nur vollständig an Talent fehlt, was sich von selbst versteht, sondern der noch nicht einmal der Partei oder dem Sowjetstaat treu und wacker gedient hat (LZ 385). In Gähnende Höhen findet sich der Schlüssel für diese zweite Art von Karrierismus, und zwar in der Anmerkung, dass Stalin kein talentierter Karrierist, sondern eher ein außergewöhnlich mittelmäßiger war (GH 521). Talentierter Karrierist sein - das bedeutet den Besitz von bemerkenswerten negativen Eigenschaften; jemand außergewöhnlich Mittelmäßiger sein - das setzt eine bemerkenswerte Abwesenheit von Eigenschaften voraus. In der ibanskischen Gesellschaft fällt der größte Erfolg dem zweiten Typus zu: »Hier erweist sich nach den Regeln des Karrieremachens derjenige als der fähigste Karrierist, der eben gerade vom Standpunkt des Karrieremachens aus am wenigsten talentiert ist« (GH 522). Weiter:

 

»Die allervorteilhafteste Methode des Karrieremachens, zu der sich zweifellos der talentierte Karrierist Kronprinz flüchtet, bietet jedoch unter ibanskischen Verhältnissen den talentlosen Karrieristen kolossale Vorteile. Selbst der Herr und Gebieter persönlich hat keineswegs deshalb die Macht ergriffen und sein Machtsystem aufgebaut, weil er ein Genie auf seinem schmutzigen Gebiet war, sondern ausschließlich dank der Tatsache, dass er eben gerade auf diesem Gebiet eine völlige Niete war. Er entsprach auch als Persönlichkeit voll und ganz diesem Geschäft. Der Anführer von Ratten kann nicht ein Löwe sein.« (GH 285)

 

Daher rührt dann »der Eindruck, als wäre man mit einer unbeschreiblich banalen und daher unüberwindlichen Macht zusammengeprallt« (GH 523). Einer Absenz kann man sich nicht widersetzen; besser wäre die Präsenz eines Negativs, das dem Widerstand ein Ziel böte. Sinowjew greift hier das Thema der Banalität des Bösen wieder auf, das er von der individuellen auf die gesellschaftliche Ebene verschiebt. Laut Yeats ist die Situation, die man am meisten zu fürchten hat, die, »in der die Besten alle Hoffnung eingebüßt haben und die Schlechtesten voll leidenschaftlicher Intensität sind«; für Tocqueville steckt die Religion dann in einer Krise, wenn sie nur noch »laue Freunde und heftige Gegner« hat; dem jungen Marx zufolge war die deutsche Pressefreiheit von ihren platonischen Freunden und ihren leidenschaftlichen Gegnern bedroht. In einer Hinsicht haben sie recht; als Gegenstand einer Negation zu existieren, ist gleichwohl eine Existenzform, die mehr Gewicht hat als die völlige Abwesenheit des Bewusstseins der Menschen. Das Böse triumphiert erst, wenn es zur passiven und banalen Negation des Guten geworden ist.

Zur Erklärung des Erfolgs der Mittelmäßigkeit kann auf das folgende allgemeine Prinzip verwiesen werden: Bestimmte Verhaltensweisen sind erst wirksam, wenn sie keine Wirksamkeit mehr zum Ziel haben. Die Intention lässt sich immer nur schwer verheimlichen: »Man merkt die Absicht, und man ist verstimmt.« Man kann den Bürger nicht verblüffen, wenn man den Bürger verblüffen will, noch kann man Vorteil aus einer Liebe ziehen, die man einflößt, oder auf systematische Weise »Zufallszahlen« erzwingen. Erinnert sei auch an die Schwierigkeiten, auf die ein talentierter Autor stößt, wenn er sich daran macht, einen Bestseller zu schreiben, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Das Resultat wird unweigerlich entweder zu gut oder zu schlecht sein; um den richtigen Ton zu treffen, muss man die beschränkte Weltsicht und die Vorurteile des Massenpublikums teilen und darf sie nicht ausbeuten. »Je besser ihr [d. h. die "Verbesserer"] also eure Arbeit macht, um so schlimmer für euch. Und wenn ihr sie schlecht macht, dann werden sie euch um so eher zerquetschen, denn schlecht arbeiten können die besser als ihr« (LZ 159).

Nun scheint diese Analyse des ibanskischen Menschen aber der im folgenden Abschnitt dargestellten Auffassung zu widersprechen:

 

»Hervorragender Geist und Verstand wird hier als nicht normal und hervorragende Dummheit wird als hervorragender Geist und Verstand aufgefasst. Moralisch hochstehende Menschen werden hier als unmoralische gemeine Kerle angesehen und höchst niederträchtige Nullen als Muster an Tugend. Es geht hier nicht einfach um das Nichtvorhandensein von irgend etwas, sondern um das Vorhandensein von irgend etwas anderem. Im Endergebnis bildet sich ein eigentümlicher negativer Persönlichkeitstyp heraus, der sich zum positiven so verhält wie Elektron zu Positron (oder umgekehrt). Wie das Vorhandensein einer negativen Ladung nicht das Nichtvorhandensein der positiven bedeutet und das Vorhandensein einer positiven nicht das Nichtvorhandensein der negativen, so stellt auch im vorliegenden Falle, ich wiederhole, der negative Persönlichkeitstyp eine Persönlichkeit mit bestimmten Eigenschaften dar.« (GH 137)

 

Ist der ibanskische Mensch also die aktive Negation des rationalen und moralischen Menschen, wie es dieser Abschnitt nahe zu legen scheint oder die passive Negation des Typs Agafonow? Man muss annehmen, dass die passive Negation die entwickeltste Form der ibanskischen Persönlichkeit ist, selbst wenn die aktive Negation kraft ihrer bestimmten Eigenschaften ihre verblüffendste ist. Diese Interpretation wird insbesondere durch Sinowjews hartnäckigen Hinweis auf die Normalität des Universums gestützt, das er beschreibt. Man kann es nicht kurieren, weil es vollkommen normal und gesund ist (LZ 310). Es ist nicht von Dämonen und Immoralisten bevölkert; man kann höchstens von Amoralität sprechen. Es stimmt, dass »in unserer Gesellschaft das moralische Bewusstsein in völliger Übereinstimmung mit den Voraussagen unserer Klassiker abgestorben ist« (LZ 211), aber das Ergebnis liegt eher diesseits als jenseits der Moral. Wenn die Moral die Negation des blinden, unbedachten Handelns ist, bietet Ibansk die Negation der Negation - aber eher im logischen als im dialektischen Sinne; wir kommen darauf zurück.

Der Wider-Sinn herrscht in allen Bereichen der ibanskischen Gesellschaft vor, ob es sich um die ökonomische Planung, das Erziehungswesen oder den Kampf gegen die Kriminalität handelt. Dabei lässt sich das folgende allgemeine Prinzip ausmachen: anstatt eine wirksame Lösung für die realen Probleme zu suchen, muss ein Problem gefunden werden, das den möglichen oder gewünschten Lösungen entspricht. (Hier sei an das Verfahren der mathematischen Volkswirtschaftslehre erinnert, die eher nach Bedingungen sucht, die ein für wichtig gehaltenes Theorem etwa die Existenz des allgemeinen ökonomischen Gleichgewichts - zu beweisen erlauben, als nach Theoremen, die sich aus für plausibel gehaltenen Bedingungen herleiten.) Ein groteskes Beispiel: Um den Prozentsatz unaufgeklärter Verbrechen zu reduzieren, kann man die Zahl fiktiver Verbrechen erhöhen (LZ 123). Setzt man n für die Zahl der wirklichen Verbrechen, m für die Zahl wirklicher, aufgeklärter Verbrechen und a für die Zahl fiktiver, Unschuldigen angetasteter und rasch bestrafter Verbrechen, so ergibt sich, dass die Behörden daran interessiert sind, a so groß wie möglich zu halten, weil der Prozentsatz (m + a) / (n + a) eine anwachsende Funktion von a ist. Das einzig Ärgerliche daran ist nur, dass »man in der Lage sein muss, dialektische Gegensätze vereinigen zu können: dass es im Polizeirevier keine Verbrechen gibt und dass es für die noch höhere Obrigkeit klar ist, dass alle Verbrechen erfolgreich aufgedeckt werden« (GH 98). Die Synthese, die den Widerspruch aufhebt, besteht darin, »die Verbrecher zu beseitigen, noch bevor sie überhaupt daran gehen können, das Verbrechen zu begehen« (GH 1073) - eine groteske Idee, die gleichwohl eine ernsthafte Analogie im Kampf gegen die Schwarzhändler und Gauner findet, »die das Geldsystem wieder einzuführen versuchen«: Zu ihrer Vertilgung genügt es, wenn man aufhört, »Produkte auf den Markt zu bringen, die Gegenstand solcher Spekulationen sind« (GH 1053).

Was das Erziehungwesen betrifft, so sei hier der schöne Text zitiert, in dem Sinowjew die Notwendigkeit erklärt, Heuchler ersten Grades zu werden, um nicht in die ins Quadrat erhobene Heuchelei zu verfallen, wie sie in Ibansk praktiziert wird:

 

»Bei mir setzt sich immer mehr der Gedanke fest, dass die kritische Literatur der jüngsten Vergangenheit, die die Heuchelei der weltmännischen Gesellschaft enthüllt hat, von diesem Standpunkt aus gesehen ein ziemlich widerliches Werk vollbracht hat. Sie ist von folgendem banalem Prinzip ausgegangen: Der Mensch benimmt sich in Gesellschaft anderen gegenüber anständig (lächelt; sagt, freue mich, Sie zu sehen; gratuliert zu Erfolgen; zeigt Mitgefühl bei Misserfolgen und so weiter), bei sich jedoch denkt er anders (verachtet den anderen, beneidet ihn, frohlockt über seine Misserfolge, ist verärgert über seine Erfolge). Und darin glaubt man Heuchelei erkennen zu können. Man nahm an, dass an und für sich schlechte Leute in der Gesellschaft auf gut machen. Aber das ist nicht nur und nicht immer Heuchelei. Das ist auch das Resultat einer guten Erziehung, die eines der sozialen Mittel ist, die die Menschen zum Schutz vor sich selber haben. Das ist die Fähigkeit des Menschen, sich zu beherrschen, ohne die ein normaler Umgang unmöglich ist. Ohne eine solche Erziehung wird das Leben zu einem Alpdruck. Ohne sie kann man mit keinem Menschen zusammenkommen. Von einem Menschen kann man nicht so sprechen, als sei er irgendein verkappter wahrhaftiger Mensch, der sich einfach je nach Situation verstellt. Zur Charakterzeichnung des Menschen gehört auch das, was er zu Hause und am Arbeitsplatz ist, was er in Gesellschaft von Bekannten und Freunden ist, was er denkt und was er spricht. Nur genügt es hier nicht zu sagen, dass es an weltmännischer Erziehung mangelt, sagt der Schwätzer. Es sollte gesagt werden, dass es sich hier um eine antiweltmännische Erziehung handelt. Bedeutendes ignorieren und herabsetzen und Mittelmäßiges hoch loben, das ist ein Erziehungsstil, und nicht einfach nichts. Heuchelei unter dem Vorwand der Negation der Heuchelei ist Heuchelei im Quadrat.« (GH 465 f.)

 

Also ist der ibanskische Bürger in sich selbst die passive Negation des rationalen und moralischen Menschen, aber das Produkt einer Erziehung, die die aktive Negation einer rationalen und moralischen Erziehung ist. Die Anti-Erziehung erzeugt nicht den Anti-Menschen. Auf den ersten Blick erstaunlich, drängt sich diese Schlussfolgerung bei längerem Nachdenken doch geradezu auf, denn die systematische Abwesenheit von bemerkenswerten Eigenschaften - gleich ob positiver oder negativer - lässt sich nicht bei Abwesenheit einer systematischen Erziehung hervorbringen. Der einfache Mangel an Erziehung brächte alle Arten von Menschen hervor, ein Ergebnis, das mit der ibanskischen Norm der Mittelmäßigkeit unvereinbar wäre. Selbst wenn ich bei mir selbst keinen Zustand der passiven Negation durch einen Akt aktiver Negation erzeugen kann, so hindert mich doch nichts, dieses Ergebnis mit Erfolg bei einem anderen zu erzielen. Und selbst, wenn ich mich nicht absichtlich zum Vergessen bringen kann, so kann ich doch einen Zustand der Ignoranz bei anderen herbeiführen.

Ich wende mich jetzt dem Verhältnis des Regimes zur Opposition zu und beginne mit dem Problem des ibanskischen Rechts. Dessen grundlegende Gegebenheit ist die Verwechslung von Nicht-Verpflichtung und Verbot. In einer rationalen Gesellschaft »ist zu unterscheiden zwischen dem Fehlen einer Norm und dem Vorhandensein einer Negationsnorm« (GH 806); in Ibansk aber schließt die Abwesenheit einer Verpflichtung normalerweise die Präsenz eines Verbots ein, vorbehaltlich der ausdrücklichen Erwähnung des Gegenteils. »Bisweilen pflegt es so zu sein, dass das Fehlen eines Handlungsverbots nicht ausreicht und noch eine offizielle Genehmigung erforderlich ist. Bisweilen ist auch das zu wenig und es bedarf noch eines zusätzlichen Verbotes, die Ausführung genehmigter oder nicht untersagter Handlungen zu verhindern« (GH 105; vgl. auch GH 240-243).

Man wird weiter unten sehen, dass diese Begriffsverwirrung sogar noch in den Versuchen am Werk ist, sie aufzuheben. Es sei zunächst auf zwei andere Kontraste zwischen dem rationalen und dem ibanskischen Rechtswesen hingewiesen. Im Sinne der allgemeinen Menschenrechte ist das Recht auf Emigration ein fundamentales Prinzip, wie es auch die Abwesenheit eines Landesverweisungsrechtes der Regierung ist. In Ibansk leben wir aber in einer verkehrten Welt: Die Regierung behält sich selbst das Landesverweisungsrecht vor, verneint das Recht auf Emigration, fasst den Wunsch nach Emigration als Verbrechen auf, dessen Schwere an sich schon die Ausweisung nach sich ziehen kann, weigert sich nichtsdestoweniger aber, dem Wunsch nach Emigration stattzugeben. Der schreckliche Satz, in dem Sinowjew das ganze ibanskische Räderwerk und seine spezifische Irrationalität zusammenfasst, verdient längeres Nachdenken: »Und ein freies Volk kann das [eine eigenmächtige Handlung] nun mal nicht zulassen. Es will sogar, mich betreffend, seinen eigenen Willen ungeachtet meines Willens durchsetzen« (GH 706). Natürlich fällt einem dazu sofort das Universum von Catch 22 ein, eine Assoziation, die durch den folgenden Abschnitt bestärkt wird:

 

»Noch in der Tür berichtete der Patriot, zehn Tage habe er gekriegt dafür, dass er sich an die Front gemeldet habe, und dass er darin keinerlei Logik sehen könne, zumal fünfzig Mann von der Schule an die Front abkommandiert worden sind, die überhaupt nicht wollten. Der Abweichler bemerkte, darin offenbare sich eben gerade die eiserne Logik der Gesetze der Gesellschaft, denn nach diesen Gesetzen leitet eine höhere Obrigkeit das Schicksal des Patrioten und nicht er selber, und mit seiner Meldung an die Front sei der Patriot gegen dieses Gesetz angetreten, indem er die Absicht bekundet habe, sein Schicksal nach seinem Willen zu gestalten, und er habe deshalb gekriegt, was er verdient habe.« (GH 87)

 

Ein anderes entscheidendes Problem betrifft die Beziehung zwischen Buchstabe und Geist des Gesetzes. Bekanntlich haben die Chinesen einen ausgearbeiteten Gesetzeskodex vermieden, und zwar aus Besorgnis, dass die Bösewichte dann nur den Buchstaben des Gesetzes gegen seinen Geist beschwören würden. Umgekehrt räumt der westliche Rechtsbegriff die Möglichkeit, ja sogar die Unausweichlichkeit nicht beabsichtigter Gesetzesinterpretationen ein und schreibt vor, dass in solchen Fällen eher der Buchstabe geändert als der Geist beschworen werden muss. Im Westen wird man nicht wegen Beleidigung verurteilt, wenn man gesagt hat: »Wenn ich meine offene Meinung über ihn sagte, würde ich wegen Verunglimpfung verurteilt werden« ...

... Die Beziehung des Regimes zur Opposition kann sich nach Art der aktiven oder der passiven Negation äußern: Schweigen oder Verurteilung. Das Dilemma, das diese Wahlmöglichkeit bietet, ist das folgende: »[Kanarejkin fand:] Es werde allmählich notwendig, diesem Parvenu eine qualifizierte Abfuhr zu erteilen. Obwohl wir dadurch natürlich die Aufmerksamkeit auf seine grässlichen Schwarten lenken. Andererseits würden die Leute, wenn wir schwiegen, denken, er habe recht« (LZ 376). Verurteilung bedeutet nämlich Anerkennung und Bekanntmachung, selbst wenn sie mit der Fuchtel der Drohung daherkommt. Von einem bestimmten Gesichtspunkt aus sieht die Opposition also den Übergang von Schweigen zu Verurteilung als einen Schritt nach vorwärts an; so muss man, um die modernistischen Maler zu kritisieren, ihre Gemälde in Bildbänden reproduzieren und sie auf diese Weise der Öffentlichkeit bekannt machen (LZ 212). Daher die Waffe der Opposition: »Verurteilt mich.«

Genau genommen ist das Schweigen des Regimes keine aktive Negation im vollen Wortsinn; es ist ein absichtliches Schweigen, das sich von der einfachen Negation unterscheidet. Es ist die Intention einer aktiven Negation, die sich hinter dem äußeren Schein einer passiven Negation verbirgt. Nun gelingt es jedoch leicht, die absichtliche Indifferenz von der wahren Indifferenz zu unterscheiden, und zwar wegen der allzu systematischen Form der beabsichtigten. Die Intention versteckt sich da überdies schlecht: Nie von jemandem zu sprechen, dessen Existenz zu ignorieren man doch weit entfernt ist, kann für die zwanghafte Verschleierung ebenso enthüllend sein wie das unaufhörliche davon Reden; das wissen alle betrogenen Ehemänner. Die Oppositionellen ignorieren es eben so wenig:

 

»Schlimm sind nicht die Angriffe und Beschuldigungen, sagt der Schwätzer. Das Ausmaß an Hetze und Verfolgung ist nichts weiter als Entsprechung zur offiziellen Anerkennung. Schlimm ist vielmehr die absichtliche Gleichgültigkeit gegenüber deiner Arbeit und deinem Schaffen. Je gewichtiger jedoch dein Schaffen und seine Ergebnisse, desto gewichtiger ist auch diese Gleichgültigkeit. Was ich meine, ist nicht einfach bloß Teilnahmslosigkeit und Mangel an Interesse. Ich meine die aktive Gleichgültigkeit. Das ist etwas Positives.« (GH 973)

 

Wie es einem Experten für mehrwertige Logik ansteht, macht Sinowjew hier einen Unterschied zwischen drei Arten von Negation; es scheint nichtsdestoweniger möglich, sie auf zwei grundlegende Formen zu reduzieren. Die aktive Indifferenz ist, wie oben bereits ausgeführt, die aktive Negation, die sich hinter einem passiven äußeren Anschein verbirgt. Fraglos könnte man sich eine unbegrenzte Abfolge solcher Masken vorstellen, deren jede immer trügerischer als die Vorhergehende und in der Lage wäre, eine größere Zahl von Menschen zu täuschen; dennoch könnten diese Masken nie ihre Herkunft aus der aktiven Negation leugnen. Ob man aber mit der Indifferenz ersten oder n-ten Grades spielt, man wird nie wirklich indifferent in dem Sinne, wie man, nach Pascal, gläubig wird, wenn man sich gläubig stellt.

Außer der inneren Opposition gibt es auch eine äußere Opposition, den Westen. In den Arbeiten Sinowjews ist ständig die Rede von Reisen ins Ausland, vor allem anlässlich wissenschaftlicher Kongresse. Für den Ibansker ist das Ausland verlockend, vorausgesetzt nur, dass es die ibanskischen Annäherungsversuche zurückweist:

 

»Die Ibansker achten die Ausländer und sind bereit, ihnen ihr letztes Hemd herzugeben. Wenn der Ausländer das Hemd nicht nimmt, bezeichnen sie ihn als Schweinehund. Und tun recht damit. Denn wenn sie geben, nimm, wenn sie schlagen, lauf. Wenn sie schon geben, nimm, solange du keins auf die Schnauze kriegst. Spiel nicht den dicken Wilhelm. Sie geben reinen Herzens. Aus ganzer Seele. Nimm, solange sie geben, sonst... Wenn der Ausländer das Hemd nimmt und sich darin auf seine Art aufführt, nennt man ihn genauso einen Schweinehund. Und zu Recht. Warum hat er es denn genommen? Wenn er's schon genommen hat, soll er sich auch anständig benehmen. Wir geben ihm mit ganzer Seele. Uneigennützig. Und er, der Schweinehund, da sieht man's wieder mal. Erwarte bloß keinen Dank von denen. Schweinehunde, nichts weiter. Wenn nun aber der Ausländer das Hemd genommen und sich wie ein Ibansker darin aufgeführt hat, dann ist er ein noch viel größerer Schweinehund, denn dann ist er einer von den eigenen Leuten, und mit seinesgleichen macht man nicht viel Federlesens.« (GH 601)

 

Das ist die Idee von Groucho Marx: »Ich möchte nie einer gesellschaftlichen Organisation angehören, die bereit wäre, mich als Mitglied aufzunehmen.« Es handelt sich um einen Ansteckungseffekt: Wenn der Ausländer wirklich dumm genug ist, uns anzuerkennen, wären wir ja unsererseits dumm, ihn anzuerkennen. Es ist also auch eine ironische Variation über das Motiv »Timeo Danaos«: Man muss die Ibansker fürchten, selbst wenn sie Geschenke darbringen. ...


... Wenden wir uns jetzt dem Problem der Macht zu:

 

»Die ibanskische Staatsmacht ist allmächtig und gleichzeitig machtlos. Sie ist negativ allmächtig, das heißt im Hinblick auf ihre Möglichkeiten, ungestraft Böses zu tun. Sie ist positiv machtlos, das heißt im Hinblick auf ihre Möglichkeiten, unentgeltlich Gutes zu tun. Sie hat ungeheure zerstörende und verschwindend geringe schöpferische Kräfte.« (GH 631)

 

Der Begriff der Macht ist in der Tat auf doppelte Weise verfälscht: er setzt voraus, dass sich ihre Ziele verwirklichen lassen, und zwar gleichgültig, welche die eigenen und die der anderen sind. Die ibanskischen Obrigkeiten erfüllen den zweiten Teil dieser Definition, nicht aber den ersten. Für Tocqueville zeichnet sich die zentralisierte Macht »durch Verhindern, nicht durch Tun aus«; »sie zwingt nur selten zum Handeln, widersetzt sich jedoch dem Bestreben zu handeln; sie zerstört durchaus nicht, sondern vereitelt das Entstehen«. Wie ersichtlich, geht Sinowjew sehr viel weiter, wenn er dem Regime eine enorme zerstörerische Kraft zuschreibt: Vielleicht muss hier ein Unterschied zwischen autoritären und totalitären Regimen gesehen werden. Wie dem auch sei: die Asymmetrie zwischen Handeln und Rückgängigmachen rührt nicht einfach daher, »dass Zerstören leichter ist als Aufbauen« (GH 633). Über dieses allgemeine Hindernis hinaus, das der Zweite Hauptsatz der Wärmelehre jedem Ordnungsstreben in den Weg legt, ergeben sich bestimmte spezifisch ibanskische Hindernisse, die wir aufzuzählen versuchen wollen: (1.) Die bereits zitierte Tendenz der Information, in Denunzierung zu entarten. (2.) Die Tendenz, Lösungen eher nach ihrer ideologischen als nach ihrer technischen Effizienz zu bewerten: man sucht »nach der richtigen sozialen Lösung einer ökonomisch unlösbaren Aufgabe« (GH 867). (3.) Die Allgegenwart widersprüchlicher Pläne, etwa die Einstellung zur Kriminalität oder die Direktive, »die führende Rolle der führenden Kader zu stärken und die Initiative von unten zu aktivieren« (GH 241). (4.) Die systematische Hervorbringung mittelmäßiger Persönlichkeiten, die höchstens in der Lage sind, die Projekte anderer zu blockieren. (5.) »Aufgrund der wechselseitigen sozialen Beziehungen wird ein wichtiges Problem auch als erkenntnistheoretisch schwierig eingeschätzt« (GH 746), eine Einstellung, die jede einfache und wirksame Lösung verhindert. (6.) »Eine unmoralische Gesellschaft vergeudet völlig unnütz gewaltige Energien« (GH 1048), weil »die Menschen immer nur das Schlimmste erwarten« (LZ 299) und ihre Vorsichtsmaßnahmen so treffen, dass sie damit jenes Schlimmste zu verwirklichen helfen, das sie fürchten. Als das Erste Grundgesetz des ibanskischen Lebens lässt sich also die »allgemein bekannte Regel (geltend machen), nach der nämlich derjenige, der vorhat, sich umzustellen, nichts umstellt, und nur derjenige sich umstellt, der zunächst gar nicht vorgehabt hat, dies zu tun« (GH 264). Mit anderen Worten: In Ibansk ist der Gesamtkomplex der politischen Möglichkeiten eine Leerstelle. Nicht etwa, dass kein Raum für Veränderungen oder sogar für tiefe Umgestaltungen wäre: sie können lediglich nie auf willentliche und beabsichtigte Art und Weise verwirklicht werden. Es muss zwischen Lösung und Ergebnis der Suche nach einer Lösung unterschieden werden (GH 576), so wie »zwischen dem, was Frucht der Zeit, und dem, was Frucht des neuen gesellschaftlichen Systems ist, unterschieden werden muss« (GH 701). Weil »von einem gewissen Moment an beliebige Entscheidungen der Führung betreffend ein beliebiges Problem ein und dasselbe Ergebnis (zeitigen)« (GH 207), wird verständlich, dass »Direktiven das Resultat (sind), und nicht die Ursache« (GH 450). In Ibansk weiß man immer im voraus, dass jeder Versuch einer beliebigen Aktion eine sie aufhebende Gegenstrebung auslöst:

 

»Es wundert mich keineswegs, dass gleichzeitig zwei Beratungen mit entgegengesetzter Orientierung stattgefunden hatten und dass man in der einen Maßnahmen ausarbeitete, die die Maßnahmen der anderen paralysierten. Das ist die normale Ordnung der Dinge bei uns, daran bin ich längst gewöhnt. Stupaks Vater wurde zum Beispiel an ein und demselben Tag mit dem Leninorden ausgezeichnet und aus der Partei ausgeschlossen (noch in der gleichen Nacht hat man ihn verhaftet).« (LZ 92)

 

In Ibansk wird die Kausalität durch die Schuld ersetzt. Ein Zweites Grundgesetz besagt, dass »alle unter einer Führung erzielten Erfolge die Erfolge dieser Führung sind« (GH 209). »Die Macht schreibt sich das Verdienst an allem zu, was positiv ist, und berechnet ihr Handeln so, dass sie nie für Misserfolge und Unzulänglichkeiten verantwortlich ist« (GH 545). Und umgekehrt:

 

»Aus wissenschaftlicher Sicht... muss man über die Ursachen dieser oder jener Erscheinungen sprechen. Aus der Sicht des offiziellen Bewusstseins jedoch ist eine solche Problemstellung unzulässig. Für das offizielle Bewusstsein erhebt sich die Frage, wer bei solcher Lage der Dinge die Schuld trägt. Und weil für das offizielle Bewusstsein die Schuld personifiziert werden muss, da ja nur Bewusstseins begabte Wesen und nicht die tote Natur oder stumme Kreatur für schuldig befunden werden können, stellt sich hier das Problem in noch weitaus schärferer Form: Wer ist schuld an eben dieser Lage der Dinge. Vom Standpunkt des offiziellen Bewusstseins zeichnen selbst für Naturkatastrophen (Erdbeben, Trockenperioden, Überschwemmungen) bestimmte Personen verantwortlich.« (GH 134)

 

Daraus ergibt sich das Dritte Grundgesetz: Für jede Katastrophe gibt es einen Verantwortlichen außerhalb der Führung. In gewisser Hinsicht ist das eine Einstellung, die geradezu zeitlos ist: Der Souverän ist »Urheber alles Guten und unverantwortlich für alles Böse«, selbst wenn manchmal sogar der Führer seines Amtes enthoben wird, wenn es während seiner Regentschaft zu viel regnet. In Ibansk aber glaubt daran in Wirklichkeit niemand: Das Zweite und das Dritte Grundgesetz bringen nicht die spontane Einstellung des Volkes zum Ausdruck, sie bilden eher Prinzipien der bürokratischen Selbststärkung. Also nimmt das Regime das Gute, das zu tun es unfähig ist, als seinen Ehrentitel in Anspruch; hinsichtlich des Bösen aber, das einzig in seiner Macht steht, wäscht es seine Hände in Unschuld.

Ich komme schließlich zur Theorie der Negation der Negation, wie sie in Lichte Zukunft entwickelt wird, das in dieser Hinsicht weiter geht als Gähnende Höhen. Genau genommen lässt sich nur einem einzigen kleinen Satz, der im Vorbeigehen fällt (LZ 109), entnehmen, dass Sinowjew diesen Ausdruck in seiner logischen Bedeutung benutzt, derzufolge die Negation der Negation nichts anderes ist als die Rückkehr zum Ausgangspunkt. Marx und Sinowjew sind sich auch darin einig, die kommunistische Revolution als Negation der Negation aufzufassen, der erste im dialektischen, der zweite im logischen Sinne. Die dialektische Bedeutung ist allerdings nur ungenau definiert; man ist sogar so weit gegangen, zu behaupten, dass sie gar keine hätte und dass die Negation der Negation zu jenen begrifflichen Werkzeugen gehöre, die nur deshalb so gewichtig sind, weil sie nichts ausschließen. ...

... Im allgemeinen sind die Begriffe Revolution und Gegen-Revolution, dem verbalen Anschein zum Trotz, nicht symmetrisch. Die Revolution gegen die Revolution gegen X ergibt etwas anderes als X, und zwar aus guten Gründen, wie sie einstens von Giscard d'Estaing formuliert wurden: »Es handelt sich sicherlich nicht darum, auf die Situation vor 1968 zurückzugreifen, und zwar zunächst deswegen, weil die Situation vor 1968 die Bedingungen einschloss, die 1968 hervorgebracht haben.«

Ziel der Gegen-Revolutionäre ist es zweifellos nicht, eine Situation zu schaffen, in der die Revolution erneut möglich wird; Eduardo Frei hätte begreifen müssen, dass er nach Allende nie wieder zur Macht komme würde. Die vorhergehenden Bemerkungen setzen nun aber voraus, dass die revolutionären oder gegen-revolutionären Prozesse intentionale und Willens-bestimmte Handlungsweisen sind. Stellt man die Unfähigkeit des sowjetischen Regimes in Rechnung, die Gesellschaft auf entschlossene und beabsichtigte Weise umzugestalten, so bleiben lediglich die rein kausalen Transformationen, deren Ergebnis von niemandem beabsichtigt war oder, wenn es denn beabsichtigt war, doch nur durch einen nicht-gewollten und nicht-gelenkten Prozess zustande kommt. Nur auf diesem Wege kann man sich die Wiedereinführung der vorkommunistischen Ordnung vorstellen; umgekehrt ist die aktive Negation des Kommunismus kein Kampf um die Wiedereinführung dessen, was ihm vorausgegangen ist:

 

»Ich möchte nicht in die Vergangenheit zurückkehren. Ich möchte vorankommen und nehme dabei das Gegebene als unbestreitbare Tatsache hin. Die Kritik des Kommunismus auf der Grundlage des Kommunismus ist kein Kampf gegen den Kommunismus. Sie kann im wesentlichen nicht zur Restaurierung der vorkommunistischen Ordnung führen. Es ist eher umgekehrt, dass nämlich die Unterdrückung der Kritik am Kommunismus eng mit der Tendenz zu einer solchen Restaurierung oder zumindest mit der Tendenz zu einer Renaissance im Geist einer derartigen Restaurierung verbunden ist.« (LZ 437)

 

Durch einen schleichenden Prozess der unmerklichen Degradierung kann eine dritte Leibeigenschaft eingeführt werden, die willentlich hervorzubringen unmöglich wäre. Auf ähnliche Weise ist einzig ein kausaler Prozess, der sein eigenes Gedächtnis auslöschte, in der Lage, psychische Verfassungen wie Glauben, Unschuld, Aufrichtigkeit oder Vergessen zu erzeugen. »Die Geschichte hinterlässt keine Spuren. Sie hinterlässt bloß Folgen, die mit den Verhältnissen, die sie hervorgerufen haben, keinerlei Ähnlichkeiten aufweisen« (GH 42, vgl. auch GH 834f.). Im allgemeinsten Sinne überlebt die Vergangenheit in der Gegenwart sei es in Form der Vergangenheit, sei es in einer objektivierten Form, in der ihr Ursprung sich verhüllt. Einzig eine Gesellschaft, die das Andenken der Vergangenheit lebendig erhält, ist in der Lage, die Prozesse zu lenken, die die Zukunft formen.

Sinowjew hat auf glänzende Weise nachgewiesen, dass die formale Logik und die dialektische Analyse nicht nur nicht unvereinbar sind, sondern dass die eine sich nicht ohne die andere verstehen lässt. Das soll nicht heißen, dass dieser methodologische Nachweis sein wichtigster Beitrag ist. Für die politischen Wissenschaften eröffnet das Werk Sinowjews gänzlich neue Perspektiven, und zwar gerade durch seine Demonstration eines politischen Irrationalen, eines bisher nur allzu sehr vernachlässigten Phänomens. Unvergesslich ist jedoch Sinowjews Triumph, ein fiktives, halluzinatorisches, bis in kleinste Einzelheiten durchkonstruiertes und überzeugendes Universum gestaltet zu haben, in dem selbst die künstlichen Zähne Schmerzen verursachen (GH 1010) und selbst die künstlichen Blumen verwelken können (GH 1025) - ein Universum, das mit nichts Ähnlichkeit hat, außer mit der Realität.